Alpbach - Fehlende politische Strategien und wenig öffentlich zugängliche Informationen machen es dem Gesundheitssystem schwer, den Kurs für die Zukunft festzulegen. Versorgung, Verantwortlichkei-ten und Finanzierung müssen dringend bundesländerübergreifend aufeinander abgestimmt wer-den. Der dritte Teil der Philips Austria Studie legt den Fokus auf wichtige Kennzahlen des Kranken-anstalten-Sektors und präsentiert erstmals Prognosen des Finanzbedarfs von Krankenhäusern bis 2030 - österreichweit sowie im Bundesländervergleich.
- Finanzbedarf österreichischer Krankenhäuser steigt bis 2030 von 12,8 Mrd. Euro (2017) auf 24,6 Mrd. Euro
- Österreichweite Pro-Kopf-Ausgaben für die stationäre Versorgung lagen 2017 bei 1.452 Euro pro Jahr
- Arbeitsproduktivität steigt bedingt durch Personalabbau
- Sinkende Sterberaten bei Herzinfarkten und Schlaganfällen
Erkennbare Bundesländerunterschiede bei Wartezeiten auf geplante Eingriffe - Finanzumstrukturierung für ambulante Krankenversorgung wichtiger als Kassenreform
„In den letzten 20 Jahren ist es der Politik leider nicht gelungen, das Gesundheitssystem gesamthaft im Sinne einer progressiven Weiterentwicklung der Finanzierung, der Versorgung und der Verantwortlichkeiten aufeinander abzustimmen“, stellt die Studienautorin MMag. Maria M. Hofmarcher-Holzhacker, Direktorin von HS&I HealthSystemIntelligence und Vizevorständin der aha. Austrian Health Academy, bei der heutigen Präsentation des dritten Teils der Philips Austria Studie „Leistungskraft regionaler Gesundheitssysteme“ am Europäischen Forum Alpbach klar. Die Studienautoren kommen auch zu dem Schluss, dass es in Österreich sehr schwierig ist, an Daten zu gelangen, die für die Verbesserung des Gesundheitssystems wichtig und notwendig sind. Hier fehlen noch die dringend notwendige Transparenz und oftmals auch das Verständnis.
Die Philips Studie dient als Richtungsweiser für alle gesundheitspolitischen Organisationen und liefert eine integrierte Gesamtsicht auf das regionale Geschehen im Gesundheitssektor. Der heute vorge-stellte dritte Teil zeichnet ein detailliertes Leistungsbild österreichischer Krankenanstalten und liefert eine mittelfristige Vorschau des Finanzbedarfs. "Die Studie ist ein wesentlicher Beitrag zu einer not-wendigen Transparenz, wodurch erst die entsprechenden Rahmenbedingungen entstehen, die uns allen die Sicherheit im Gesundheitssystem gewährleisten können. Das Gesundheitssystem arbeitet nach wie vor in stark ausgeprägten", so Robert Körbler, CEO Philips Austria GmbH.