Fütterung für Baby
Brustwarzenveränderungen während der Milchabgabe
Zu wissen, wie viel Milch Säuglinge jeden Tag trinken, kann Eltern dabei helfen, das Abpumpen der Milch zeitlich besser zu planen – um sicherzustellen, dass immer genug Milch für die Bedürfnisse das Babys im Kühlschrank ist. Die Frage kann auch für stillende Mütter, die Medikamente einnehmen, wichtig sein – um besser zu verstehen, welche Menge des Medikaments über die Milch auf das Baby übergeht.
Forscher der School of Pharmacy an der University of Waterloo in Kanada wollten die Muttermilchaufnahme quantifizieren und betrachteten dabei die Milchmenge und die Fütterungshäufigkeit bei Säuglingen von der Geburt bis zum Alter von 1 Jahr. Sie hinterfragten die Norm von 150 ml pro kg Körpergewicht des Babys pro Tag und hofften, die Messungen der Fütterungsmengen gemäß dem Alter des Babys exakt einzugrenzen, einschließlich bei Frühgeborenen.
Langsame anfängliche Zunahme
Die Forscher waren die ersten, die solche Studien auswerteten, und befassten sich mit 52 Studien zu reifgeborenen und frühgeborenen Säuglingen, die entweder ausschließlich oder teilweise gestillt wurden, und berücksichtigten nur Messungen auf Basis der gewichtsnormalisierten Muttermilchaufnahme.
Sowohl bei früh- als auch bei reifgeborenen Babys steigt die Milchaufnahme in den ersten Lebenstagen des Babys tendenziell leicht an und erreicht nach 19,7 Tagen im Schnitt eine maximale Milchaufnahme von 152,6 ml/kg. Nach diesem Spitzenwert sinkt die von einem Säugling getrunkene Milchmenge wieder ab.
Angesichts dieser Informationen sollten Eltern, die sich Sorgen machen, dass Medikamente über die Muttermilch auf das Baby übergehen, bei einem Alter von 2 bis 4 Wochen besonders vorsichtig sein. Das ist derselbe Zeitraum, in dem Eltern auch darauf achten sollten, dass stets genug abgepumpte Milch zur Verfügung steht, wenn das Baby mit dem Fläschchen gefüttert wird.
Häufigkeit der Fütterung
Für viele Eltern ist die gefütterte Menge weniger entscheidend als die Häufigkeit der Fütterung. Die Forscher stellten fest, dass sich die Fütterungshäufigkeit bis zum 10. Tag nach der Geburt erhöht. Nach diesem anfänglichen Zeitraum stabilisierte sich die Häufigkeit bei ausschließlich gestillten Babys auf zwischen 4,3 und 13,8 Fütterungen pro Tag – im Schnitt 7,7 Fütterungen pro Tag.
Bei der Messung bis zu einem Alter von 6 Monaten fanden die Forscher heraus, dass die Fütterungshäufigkeit von ausschließlich gestillten Babys nach dem anfänglichen 10-Tages-Zeitraum mehr oder weniger stabil blieb. Doch bei teilweise gestillten Babys schwankte die Fütterungshäufigkeit zwischen mehr als 9 und weniger als 6 Fütterungen pro Tag.
Einige Unterschiede
Und nur um nochmals zu unterstreichen, dass jedes Baby spezifische individuelle Bedürfnisse hat, stellten die Forscher einige Unterschiede zwischen reif- und frühgeborenen Babys fest – je nach Gestationsalter und Art der Fütterung.
Ausschließlich gestillte Frühgeborene tranken öfter als teilweise gestillte Frühgeborene – und auch häufiger als Reifgeborene, unabhängig davon wie diese gefüttert wurden. Andererseits war ganz allgemein zu beobachten, dass teilweise gestillte Frühgeborene seltener als teilweise gestillte Reifgeborene tranken.
Höchste Fütterungshäufigkeit
Frühgeborene, ausschließlich gestillt
Reifgeborene, ausschließlich gestillt
Frühgeborene, ausschließlich gestillt
Niedrigste Fütterungshäufigkeit
Frühgeborene, ausschließlich gestillt
Als sie die Daten genauer analysierten, entdeckten die Forscher einen weiteren interessanten Unterschied – zwischen entwickelten/städtischen Umfeldern und ländlichen Räumen mit Entwicklungsdefiziten.
Unabhängig von der Art der Fütterung wurden Babys in ländlichen Räumen mit Entwicklungsrückstand tendenziell häufiger als in entwickelten/städtischen Gegenden gefüttert. Könnte es sein, dass Mütter in den ländlichen, weniger entwickelten Regionen der Welt einfach mehr Zeit und mehr Unterstützung haben? Hoffentlich ergeben sich durch künftige Forschung weitere Anhaltspunkte.
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Literatur
Yeung CHT, Fong S, Malik PRV, Edginton AN. Quantifying breast milk intake by term and preterm infants for input into paediatric physiologically based pharmacokinetic models. Matern Child Nutr. 2020 Apr;16(2):e12938.